Yoni Attlan, Yanina de Sapio, Mark Wachholz, Nishtha Shailajan, Jose Alvarez und Dika Karan prägen mit KI eine neue kreative Ära. Sechs Gewinner des 1. International AI Media Award 2025 wurden am Freitag bei den Swiss Influence Awards in Dübendorf ausgezeichnet.
Leitartikel – 20. Oktober 2025
Mit ihren innovativen Kurzfilmen setzen sie neue Maßstäbe. Ihre Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie künstliche Intelligenz klassische Werkzeuge und Grenzen überschreitet und neue Formen des kreativen Geschichtenerzählens, der Ästhetik und der Produktion ermöglicht.
Bei den ersten International AI Media Awards, einem Wettbewerb, der sich dem künstlerischen Einsatz von KI widmet, gingen über 300 Beiträge aus der ganzen Welt ein. Eine 15-köpfige Jury zeichnete sechs Einreichungen in den Kategorien Animation, Werbung, Voice-Over, Kunst, Mode und Musikvideos aus und verlieh den Sonderpreis „Bester Schweizer Beitrag“ an Yanina de Sapio.
Dieser Preis versteht sich als Bühne für neue kreative Bewegungen. Künstler und Kreative werden KI nicht als Ersatz, sondern als Partner nutzen, um Ideen zu visualisieren, Emotionen zu modellieren und Geschichten über traditionelle Grenzen hinaus zu erzählen.
„Die Gewinnerbeiträge zeigen, dass wir am Anfang einer neuen Sprache stehen: einer Sprache zwischen Menschen und Maschinen“, sagte Andrea Liege, Gründungsmitglied und Miterfinder der AI Media Agency. „Der AI Media Award möchte diesen Ausgangspunkt sichtbar machen.“
Digitales Fenster in die Zukunft
Der preisgekrönte Film ist ab sofort online unter www.ai-media-award.com verfügbar. Diese Auszeichnung und die Veröffentlichung der Gewinnerwerke öffnen ein digitales Fenster in die nächste Ära des kreativen Ausdrucks. Wir leben in einer Zeit, in der technologische Innovation und menschliche Vorstellungskraft zusammenarbeiten.
Gewinner
Yoni Atlan aus Wien machte mit „At the Edge of the Night“ auf den KI-Animationssektor aufmerksam. Dieser poetische, düstere Kurzfilm erzählt die Geschichte einer jungen Frau zwischen Liebe, Verrat und Überleben und verbindet Anime-Ästhetik mit psychologischer Tiefe. Attlan, der aus der Werbebranche kommt, nutzt KI, um emotionale Geschichten zu visualisieren, die es bisher nur in Skizzenbüchern gab.
In der Kategorie KI-Werbung gewann Yanina de Sapio aus der Schweiz mit ihrem fiktiven Werbespot „Ocean Mirror“ über die Meeresverschmutzung. In ihren eindringlichen Bildern zeigt sie, wie eng die menschliche Zivilisation mit den Meeresökosystemen verflochten ist. Der 25-Jährige studiert Content Creation und Online Marketing am SAE Institute Zürich und sieht in KI ein kreatives Werkzeug, um neue Produktionskanäle zu erschließen.
Der Deutsche Mark Wachholz gewann den Preis in der Kategorie KI-Erzählung für „The Cinema That Never Was“. Der Film ist eine Hommage an alle Werke, die nie verwirklicht wurden, und ein essayartiges Gedankenspiel über die unsichtbare Geschichte des Kinos. Wachholz ist seit über 20 Jahren Drehbuchautor und sieht in KI eine Möglichkeit, verborgene Erzählräume sichtbar zu machen.
Die indische Künstlerin Nishta Shailajan gewann die Kategorie „KI-Kunst“ für ihre experimentelle Videoarbeit „Peach“, die Pfirsiche als Metapher für den menschlichen Körper verwendet. Eine sensible Auseinandersetzung mit Kontrolle, Begehren und Verletzlichkeit spiegelt gesellschaftliche Machtverhältnisse in ästhetischer Verdichtung wider.
In der Kategorie KI-Mode gewann Jose Alvarez aus Großbritannien mit seiner „Modeikone, die Schockwellen sendet“. Der Film porträtiert den fiktiven halb Mensch, halb Reptilien-Modedesigner Lucien Verdoux III als Symbol für künstlerische Obsession und Stilbewusstsein. Alvarez, der nach einem Unfall über KI den Weg zur Kunst fand, verbindet technische Präzision mit emotionaler Tiefe.
Der AI Music Clip Award ging an „Echoes of Me“ der Indonesierin Dika Karan. Dieser visuell eindringliche Kurzfilm zeigt eine junge Frau, die in der digitalen Überlastung unserer Zeit verstummt. Karan ist ein autodidaktischer Künstler mit einer Vorliebe für emotionalen visuellen Ausdruck, der KI nutzt, um Einsamkeit, Identität und Hoffnung in poetische Bilder zu verwandeln.
multidisziplinäre Jury
Die eingereichten Arbeiten wurden von einer 15-köpfigen internationalen Jury unabhängig bewertet. Jeder Juror bewertete die Einsendungen individuell nach Kriterien wie Kreativität, technische Umsetzung, Originalität und emotionale Wirkung.
Um Objektivität und Chancengleichheit zu gewährleisten, wurden die Einreichungen anonym bewertet und es wurden keine Angaben zu Namen, Geschlecht, Alter oder Heimatort der Autoren gemacht. Dadurch konnte jedes Projekt allein nach seiner gestalterischen und künstlerischen Qualität bewertet werden.
Die Jury bestand aus 15 Experten aus den Bereichen Kreativwirtschaft, Medien, Technologie und Bildung. Julia Anklam (Modestylistin), Chris Beyeler (Präsident von KImpact – Schweizerischer Verband für Künstliche Intelligenz), Roland Brack (Gründer von brack.ch), Pasquale de Sapio (Gründer und CEO der AMA AI Media Agency), Fabian Frauenfelder (CEO und Inhaber der Hangar Group), Thomas Frei (Direktor des SAE Institute Switzerland), Cyrill Hauser (Jung von Matt LIMMAT) (geschäftsführender Gesellschafter von Storybook Studios), Tobias M. Huber (Director of Operations, Storybook Studios), Nolan Michaels (YouTube AI Educator bei FutureTechPilot), Fabian Plüss (CEO und Mitbegründer der Swiss Influencer Award AG), Andrea Riege (AI Fashion Content Creator bei AMA AI Media Agency), Björn Schaeffner (Journalist und Kurator, ClubCultureCH), Barnaby Skinner (stellvertretender Chefredaktor, NZZ – Neue Zürcher Zeitung), Cihan Ünür (YouTube AI Educator bei CyberJungle), Caleb Ward (Mitbegründer von Curious Refuge).
