BERLIN (dts Nachrichtenagentur) – Der ehemalige Siemens-Chef Joe Kaeser ist zuversichtlich, dass sich die deutsche Industrie auch dann vor einem möglichen Protektionismus schützen kann, wenn Donald Trump erneut Präsident wird. „Trump versteht die Sprache der Presse“, sagte er dem Nachrichtenmagazin Focus. „Es besteht bereits die Möglichkeit, etwas zu bewirken.“
Herr Kaeser, der auch Aufsichtsratsvorsitzender von Daimler Trucks ist, sagte, Trump schüre „extreme Stimmungen gegen die deutsche Autoindustrie“. Aber wenn Trump deutlich mache, dass es Amerikaner Arbeitsplätze kosten werde, „gibt es bereits Beispiele dafür, dass er es noch einmal überdenkt.“ Kaeser: „Wir können mit Zehntausenden Arbeitern sprechen, und das ist eine Sprache, die auch in einem Trump-Umfeld verstanden wird.“
Kaeser sagte, Unternehmen in der Medizintechnik- und Pharmabranche müssten sich auf „Gegenwind“ unter Präsidentin Kamala Harris einstellen. „Dort wird es auf jeden Fall einen gewissen Preisdruck geben.“
Kaeser sieht aber auch Ähnlichkeiten zwischen Harris und Trump. Sie haben im Grunde ähnliche Vorstellungen, wie der Welthandel aussehen soll. Sie formulieren es nur anders: „Harris ist eher ‚America First‘, Trump ist eher ‚America Only‘.“ Daher „wird der Druck auf Importunternehmen definitiv zunehmen. Außerdem wird es einen erhöhten Druck auf Unternehmen geben, sich in den USA zu etablieren.“ Land und produzieren dazu vor Ort. ”
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